Über uns
Die geographische Lage
Das ländliche Dorf Glesien ist im äußersten Westen von Nordsachsen gelegen, in der Metropolregion Leipzig-Halle zwischen Delitzsch und Schkeuditz. Die Nähe zum Flughafen Leipzig/Halle und die dazugehörigen Autobahnen A9 und A14 bieten dabei auch für Firmen und Gewerbetreibende eine optimale Verkehrsanbindung.
Entstanden ist Glesien aus dem 1936 erfolgten Zusammenschluss der drei vormals eigenständigen Dörfer Nockwitz, Scheiditz, Ennewitz und dem alten Rittergut. Bis 1999 als eigenständige Gemeinde bestehend, zählt Glesien heute als Ortsteil zu Schkeuditz.
Glesien und seine Gasthäuser
Glesien blickt als traditionell geselliger Ort auf eine lange Geschichte zurück. Bereits zu Anbeginn des 20. Jahrhunderts beheimatet er vier Gasthöfe:
Gasthof Berlin (später Kulturhaus):
Benannt nach seinem letzten Besitzer Fritz Berlin, bestand dieser Gasthof bereits seit dem Jahr 1800. 1869 wurde dort die kirchliche Synode des Delitzscher Kreises abgehalten, 1878 erfolgte der Bau des Festsaals. Zunächst den Erntefesten des Ritterguts vorbehalten, entwickelte sich der Gasthof in DDR-Zeiten zu einer allgemeinen Speiseeinrichtung und einem Kulturhaus mit einigen zusätzlichen Anbauten. Mit der Wende verendete auch das wirtschaftliche Fundament des Gasthofes, in den frühen 2000er Jahren wurde dieser schließlich abgerissen.
Gasthof zur Einkehr:
In den Protokollen des Kirchenrates auch als „Schröterscher Gasthof“ zu finden, war diese Kneipe in den 1980er Jahren als „Maler“ bekannt. Heute sind nicht mehr als Ruinen von dem Haus geblieben, welches sich derzeit im Wiederaufbau befindet. Eine Nutzung als Gaststätte ist jedoch unwahrscheinlich.
Gasthof „zur schönen Aussicht“:
Auf der Kreuzung der Karl-Liebknecht-Straße gelegen, bot der Gasthof bis zum Wegfall der Straße nach Kursdorf einen schönen Ausblick auf das Umland. Zudem war dies die Heimat des berüchtigten Friseursalons mit seiner Sammlung martialisch anmutender Zangen, in welchem sich der Barbier auch dem Ziehen von Zähnen verschrieb. Nach dem Niedergang der DDR wurde das Haus nur noch für das Friseurgeschäft genutzt und befindet sich heute nach einer umfassenden Sanierung in privater Nutzung.
Unser Gasthof Ennewitz
Er ist der älteste Gasthof in Glesien und seit Generationen mit dem Namen Bley verbunden. Johann Gottfried Bley, ursprünglich aus Zwochau, wird als Besitzer des Hofes vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis 1848 aufgeführt. Bei dem Erntefest 1861 entfachte sich ein verheerendes Feuer, welches den Saal zerstörte. Nach der erneuten Einweihung im November desselben Jahres diente der Saal auch als Versammlungsort des 1878 gegründeten Kriegervereins und findet vielfach in Berichten der späteren Arbeiterbewegung und Sozialdemokraten nach dem ersten Weltkrieg Erwähnung. 1924 noch im Besitz Reinhold Bleys, wird der Hof bis in die 1980er Jahre von Gottfried Bley bewirtschaftet und dient zu dieser Zeit als Austragungsort für zahlreiche Veranstaltungen, von Karnevalssitzungen über Kleintierausstellungen bis hin zu Kino-Vorführungen.
Der gebürtige Glesiener und gelernte Koch Sven Hösel übernahm den Hof als Pächter der Familie Bley im Jahr 2003. Seither finden Dinnershows, Hochzeiten, Firmenjubiläen, Vereinsfeiern und auch das Kabarett ein neues Zuhause in den Räumlichkeiten des Hofes und heißen Gäste auch aus der weiteren Umgebung von Dessau, Wittenberg oder Landsberg für unterhaltsame Stunden herzlich willkommen.
Quelle: Dorfchronik Lebendiges Glesien - "Aus der Geschichte unseres Dorfes", Reinhard Vacek